Weihnachtsgrüße & Jahresrückblick

Allen RWE-Fans, Freunden und Partnern des AWO-Fanprojekts widmen wir unseren Rückblick auf das Jahr 2023 und wünschen frohe Weihnachten und einen gesundes und glückliches Jahr 2024.

Rein faktisch betrachtet ließe sich das Jahr 2023 folgendermaßen zusammenfassen: Klassenerhalt geschafft, Niederrheinpokal gewonnen, in der Sommerpause den Kader verstärkt und signifikant verjüngt, 33 Punkte aus 19 Spielen geholt, aktuell auf Platz 5 stehend, dabei punktgleich mit Rang 3 und 15 Punkte über den Abstiegsplätzen.

Kann man so machen, muss man aber nicht. Unsere Rückschau auf 2023 liest sich stattdessen wie folgt:

Das abgelaufene Fußball-Jahr 2023 rückblickend als „emotional abwechslungsreich“ zu bezeichnen, ist vermutlich ein wenig zu euphemistisch formuliert, schließlich hat es so manchen Rot-Weissen von einem Rand des Wahnsinns (bestehend aus Angst, Verzweiflung, Wut und Resignation) an den anderen (Ekstase, Euphorie und latenten Größenwahn) getrieben. Immerhin, als RWE-Fan kennt man die nervliche Belastung und ist sich des generellen Risikos bewusst, welches die Liebe zu diesem Verein unweigerlich mit sich bringt und wohl niemand von uns würde ernsthaft behaupten, dass es der geistigen und körperlichen Gesundheit zuträglich sei, RWE-Fan zu sein. Zwischen akuter Abstiegsangst und aufkeimenden Aufstiegsträumen, zwischen „Trainer-Raus“ und „Dabro-Wunderbar“ liegen halt manchmal nur wenige Monate. Dass viele von uns ein wenig manisch und zuweilen hysterisch sind, können und wollen wir doch auch gar nicht bestreiten, denn letztlich sind wir vor allem: Leidenschaftlich und Authentisch.

Darüber hinaus sind wir sowohl in unserer Selbstwahrnehmung als auch für viele außenstehende Fußballromantiker nach wie vor eine Art Gegenentwurf zum „modernen Fußball“.  Wir sind „spürbar anders“, brauchen das aber nicht werbewirksam als Slogan vor uns herzutragen. Als Corporate Identity genügt uns allein unser Wappen, das in seiner Schlichtheit unbestritten und ohne jeden Zweifel das schönste der Welt ist.

Aber zurück zum Sportlichen und der Frage, die sich aktuell aufdrängt, die wir Euch aber nicht beantworten werden bzw. können: Ist Träumen erlaubt? Schließlich entscheidet das jeder RWE-Fan glücklicherweise für sich selbst. Während der Eine von Relegationsspielen gegen die Blauen träumt, freut sich die Andere auf eine Rückrunde ohne Abstiegssorgen. Während die Eine mahnt, der Aufstieg käme zu früh, erwidert der Andere, dass man jede noch so kleine Chance ergreifen sollte, da in dieser Dritten Liga sowieso nichts planbar sei – weder Erfolg noch Misserfolg. So unterschiedlich wir RWE-Fans auch sind, der Blick auf die Tabelle wird derzeit wohl jedem von uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Blickt man jedoch über den sprichwörtlichen Tellerrand und den Fußballkosmos hinaus, vergeht einem dieses Lächeln leider sehr schnell. Mitunter scheint unsere Welt gerade aus den Fugen zu geraten, scheinen kriegerische Auseinandersetzungen, terroristische Angriffe, Überflutungen und Waldbrände mittlerweile zur Normalität und resigniert zur Kenntnis genommen zu werden. Lasst uns dem Gefühl der Ohnmacht nicht nachgeben, sondern einen kurzen Moment bewusst innehalten und all jenen Menschen gedenken, die ihr Leben oder das ihrer Kinder, Eltern und Freunde unter diesen leidvollen Umständen verloren haben. Mag unser Einfluss auf die Welt auch noch so gering und unser persönlicher Wirkungskreis nur sehr klein sein, jede freundliche Geste und jedes Trost spendende Wort wird uns gedankt und ist von großem Wert, für uns selbst und andere.

In diesem Sinne wünschen wir Euch besinnliche Festtage im Kreise Eurer Freunde und Familien und einen friedlichen, zuversichtlichen und vor allem gesunden Start ins neue Jahr,

Claudia, Matthias und Stephan

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